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Was sind wir nun?
Aus akutem Anlaß übersende ich Ihnen meinen Leserbrief, dessen Veröffentlichung mir sehr am Herzen liegt.
Nachlese zur Ansprache des Bundespräsidenten am 27. Januar 2009 vor dem Bundestag in Berlin: Wer die Rede am Bildschirm verfolgt hat, konnte sich überzeugen, mit welch innerer Anteilnahme und Engagement der Bundespräsident seine Anliegen vortrug. Die ausgestreckte Hand aber wurde zurückgewiesen. Leider ließ sich der Präsident vom Hauptthema abweichend zu Bemerkungen und Feststellungen hinreißen, die meine Generation, die Kriegsgeneration, und daher auch mich persönlich nicht unberührt lassen können.
Es handelt sich um die Begriffe „Raub- und Vernichtungskrieger“. Daraus ist für mich zu folgern, dass ich ein Raub- und Vernichtungskrieger gewesen sei. Dem muß ich widersprechen. Daß der Soldat nach Tucholsky ein „Mörder in Uniform“ ist, ist hierzulande juristisch abgesichert. Der Philosoph Arthur Schopenhauer sieht in dem Soldaten dagegen eine tragische Figur, denn er muß auf Menschen schießen, die er nicht kennt und nicht hasst, und zwar auf Befehl von Menschen, die sich kennen und hassen, aber nicht aufeinander schießen. Wie dem nun auch sei, wir ehemaligen Soldaten müssen mit diesem Kainszeichen leben.
Doch zurück zu den Begebenheiten des Zweiten Weltkrieges. Gleich nach meinem 18. Geburtstag wurde ich 1943 zur Wehrmacht eingezogen. Wir eilten damals nicht nur aus Pflichtgefühl zu den Waffen, sondern weil wir zutiefst überzeugt waren, den Bolschewismus nicht nur von Deutschland, sondern auch von Europa fernhalten zu müssen. Nicht anders ist es zu erklären, daß sich damals Tausende von jungen Europäern uns anschlossen.
In der Normandie geriet ich schwer verwundet in US-Gefangenschaft. Auf einem Hauptverbandsplatz amputierte man mir mein rechtes Bein. Die Behandlung war korrekt, ja hin und wieder verspürte ich menschliche Zuneigung. Leider gab es auch Ausnahmen. Nach meiner Anlandung in Boston war ein Wechsel meines verkrusteten Verbandes notwendig. Mich erwartete der erste Verbandswechsel ohne Narkose. Die Narbe war noch teetassengroß. Der diensthabende Arzt im Rang eines Majors riß den Verband mit kräftigem Ruck ab. Die Wunde wurde mit Seifenlösung und Alkohol – wie damals üblich, gesäubert. Ich schrie laut auf. Da tönte mir aus dem Mund dieses Äskulapjüngers in bestem Hochdeutsch entgegen: „Siehst du, alles für Hitler, du Nazi!“ Sein triumphierender Blick ist nicht zu vergessen. Ich war um eine Lebenserfahrung reicher.
Seit nunmehr 64 Jahren werde ich durch meine Immobilität und die Phantomschmerzen täglich an den Krieg und seine Folgen erinnert. Ich benötige keine Belehrungen von Zeitgenossen, die das unverdiente Glück hatten, von der „Gnadensonne der späten Geburt“ beschienen worden zu sein.
Kehren wir noch einmal zum 3. September 1939 zurück. An diesem Tag erklärten England und Frankreich uns den Krieg und nicht umgekehrt. Am selben Tag war der Karlspreisträger W. Churchill im englischen Rundfunk zu hören: „Dieser Krieg ist ein englischer Krieg. Sein Ziel ist die Vernichtung Deutschlands.“ Er hat sein Wort eingelöst, oder erinnert sich heute schon keiner mehr an unsere zertrümmerten Städte? Als Premierminister unterstrich er 1940 noch einmal: „Ich führe keinen Krieg mit Hitler, sondern mit Deutschland“.
All das gehört zur Wahrheitsfindung dazu, selbst wenn es aus „volkspädagogischen“ Gründen heute nicht erwünscht ist.
Eine auf diese Kriegserklärungen häufig genannte Entgegnung lautet: „Ja, aber ihr habt gegen Polen den ersten Schuß abgegeben.“ Ein israelischer Botschafter, auf ein gleiches Problem in seinem Land angesprochen, antwortete: „Es kommt nicht darauf an, wer den ersten Schuß tat, sondern was diesem vorausging“. Diese Feststellung nehme ich auch für uns in Anspruch, und es ging 1939 dem ersten Schuß einiges voraus. Dabei beziehe ich mich nicht auf die abgelehnten Vorschläge Hitlers zur Korridorfrage, sondern auf die Drangsalierung der deutschen Bevölkerung. Die Enteignung, Entrechtung und dadurch mittelbar die Vertreibung von 850.000 Westpreußen und 650.000 weiteren Deutschen aus Polen. Der Bromberger Blutsonntag und der Leidensmarsch der letzten verbliebenen Westpreußen nach Lowitsch, alles vergessen, alles verdrängt aus volkspädagogischen Gründen? Meine polnische Tante hatte diesen Leidenszug mitmachen müssen, nur weil sie mit einem Deutschen verheiratet war. Über drei Monate hat diese Frau sich in meiner Familie hiervon erholen müssen. Auch hier benötige ich keine Belehrung von Nachgeborenen.
Dr. Hans-Joachim Meyer
Anmerkungen:
Es heißt, die Vertreibung der Ostdeutschen sei eine Folge des Zweiten Weltkrieges. Aber war der Zweite Weltkrieg wiederum nicht eine Folge der Vertreibung der Westpreußen?
Zur Wahrheitsfindung gehört auch, daß der Bombenkrieg am 16./17. April bzw. 11. Mai 1940 mit der Bombardierung des Ruhrgebietes von den Engländern eröffnet wurde. Erst am 10. Juli 1940 erfolgte der deutsche Gegenschlag gegen Südengland. Auch der Seekrieg wurde 1939 von den Engländern eröffnet. Und Hitler wollte gegen Frieden mit England bis 1940 seine Truppen aus Polen (ohne Westpreußen) wieder abziehen. England aber wollte den Seekrieg fortführen.
Stets wird verschwiegen, daß Molotow am 12. 11.1940 gegenüber Hitler seine Absicht durchblicken ließ, er wolle nunmehr den Balkan, offenbar samt der für das belagerte Deutschland lebenswichtigen rumänischen Ölfelder besetzen. Dabei wäre das dann ja wohl der wahre Grund für den Barbarossabefehl und somit den Rußlandfeldzug.
Vieles ist mittlerweile als Propagandalüge entlarvt, etwa der „Hungerplan“, die Jesse-Owens-Lüge, die „Todeself“ oder die These, die Nazis hätten gesagt, Slawen seien Untermenschen – einfach die Wikipediabeiträge durchlesen.
Und wie konnte man eigentlich damals überhaupt noch links sein, wenn man die Bilder der vielen Massengräber in Russland mit den Opfern der Kommunistenherrschaft gesehen hat? Damals wusste man das alles. Danach hieß es 50 Jahre lang, das sei alles Propagandalüge gewesen. Nun stellt sich heraus, daß es doch alles stimmte. Etwa die „Völkermord-Hungersnot“ von 1932 in der Ukraine. Heute ist sie wieder bekannt – als „Holodomor“ mit geschätzten 7 Millionen Toten. Selbst der Deutschlandfunk sieht den Vorsatz hierbei als belegt: Googeln Sie einfach unter "Deutschlandradio" und "Holodomor".
Mehr Information zum Thema können Sie der Webseite www.vorkriegsgeschichte.de entnehmen. Eilige sollten die letzten Kapitel zuerst lesen. Auch das neue Nachrichtenmagazin „ZUERST!“ wäre interessant.
Die Sowjetunion besteht nun nicht mehr, das heutige Rußland hat nichts mehr damit zu tun. Im Gegenteil, Rußland hat sehr viel zur Wahrheitsfindung beigetragen. Ähnliches gilt für Polen. Aber die Verbreitung von Halbwahrheiten hier bei uns wird immer unerträglicher. Sie sagen, sie tun das, damit sich Kriege nicht wiederholen. Aber Vukovar, Omarska, Srebrenica – nicht eine Friedenstaube hat dagegen demonstriert. Was aber wollen die Linken nun wirklich?
Auf www.politikforen.net oder in jedem anderen Forum Ihrer Wahl können Sie darüber diskutieren. Aber reden Sie vor allem mit einem: Ihrem eigenen Vater. Falls er noch lebt.
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